Vor etwa einem Jahr nahm die Diskussion zur Vision von Foodsharing in Eberswalde eine konkrete Form an. Gab es hier und da schon erste Ideen, fanden sich im Herbst 2017 viele Menschen in einem großen Plenum zusammen, in dem die Struktur des Foodsharings vorgestellt und erste ehrenamtliche Helfer*innen gefunden wurden.
Lara Grubert ist von Anfang an in Eberswalde dabei und erklärt mir, wie das Retten von Lebensmitteln hier in Eberswalde funktioniert. „Meine Aufgabe ist es unter anderem Betriebe wie Cafés, Restaurants, Lebensmittelmärkte oder Caterer anzusprechen, um sie als Kooperationspartner ins Sharing-Netzwerk aufzunehmen“, erklärt sie mir.
Das Ganze läuft dann wie folgt ab: Zuerst wird ein*e Kooperationspartner*in gesucht und gefunden. Mit diese*r wird eine rechtliche Vereinbarung getroffen, dass sie/er nicht mehr haftbar für die geretteten Lebensmittel ist und gibt an, ob er/sie lieber feste oder spontane Abholtermine haben möchte. Pro Partner*in gibt es zwei oder drei Betriebsverantwortliche und im Normalfall mindestens 15 sogenannte „Foodsaver*innen“, die sich um das Abholen und Verteilen der Lebensmittel kümmern. Das Verteilen läuft einerseits über das Foodsharing-Fahrrad am Stadtcampus (in Satteltaschen und Körben des Drahtesels finden sich oftmals Obst und Gemüse oder eingelegte Lebensmittel) oder die Lebensmittel gehen auf direktem Weg an Freund*innen oder Bekannte.
Es gibt immer wieder Veranstaltungen, um sich zu informieren oder sich gegenseitig kennenzulernen. „Die Veranstaltungen laufen entspannt ab und wenn mensch Glück hat, hat auch irgendjemand etwas Leckeres zu Essen mitgebracht“, erzählt Lara. Auf meine Frage hin, wie sich Foodsharing in Eberswalde noch weiter entwickeln könne, antwortet sie mir: „Es entwickelt sich gerade eine Initiative, um mit der Eberswalder KüfA (Küche für Alle – ein Konzept bei dem gemeinsam und zum Selbstkostenpreis gekocht wird) zusammen zu arbeiten und auf der einen Seite Lebensmittel zum Kochen bereitzustellen und auf der anderen Seite übrig gebliebenes Essen über das Foodsharing-Netzwerk zu verteilen. Wir bräuchten dringend noch einen Standort, an dem wir einen Kühlschrank als Fairteiler aufstellen können! Dieser sollte am besten jeden Tag und für jedermann frei zugänglich sein.“ Mittlerweile gibt es fast 70 „Foodsaver*innen“ in Eberswalde. „Davon sind leider nur etwa 20 aktiv. Es wäre schön, wenn wir eine größere Initiative werden könnten.“, so Lara.
Wenn Ihr eigene Ideen einbringen wollt und beim Lesen Lust bekommen habt ein Teil dieses Netzwerkes zu werden, dann ist ein Blick auf die Foodsharing-Homepage Gold wert. Besonders braucht die Crew in Eberswalde noch Unterstützung bei der Suche nach teilnehmenden Unternehmen. Bei Fragen einfach eine Mail an: lara.grubert@hnee.de.
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