Teaser: Über die Einführungswoche im Sommersemester 2023 mit dem neuen Studiengang „Ernährungs- und Agrarkultur nachhaltig gestalten“.
Ein Gastbeitrag von Dr. Stefanie Albrecht
Seit neun Monaten koordiniere ich nun die Einführung des neuen Studiengangs „Ernährungs- und Agrarkultur nachhaltig gestalten“ (ErnA) an der HNEE. Im Kern soll der Studiengang Menschen ausbilden, die Veränderungsprozesse hin zu einer nachhaltigen Ernährungskultur mitgestalten können. Ganz konkret sollen sie u.a. auch innovative (pflanzliche) Produkte entwickeln.
Viele Köpfe, Hände und Herzen an der Hochschule haben an der Entstehung des Studienganges mitgewirkt. Meine Vorgängerin Dr. Christina Bantle koordinierte über zwei Jahre die Entwicklung des Studiengangkonzeptes. In den letzten Monaten ging es dann an den Feinschliff – vom Ministerium über den Fachbereich und Senat zum Justiziariat – mit mehreren Schleifen hier und da. Hin zur Hochschulkommunikation und letztlich durch die engen Pforten der Modellierung und Qualitätssicherung. Halleluja, fehlt noch die Lehrplanung … und natürlich die ersten Studierenden!
Tag 1 / Die Einführungswoche startet
Am Montag früh ging es los – unsere Prodekanin Prof. Dr. Inga Schleip begrüßte rund 150 neue Studierende am Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz. Ob im Bachelor, Master oder zur Weiterbildung, alle stehen für zentrale Werte zu Vielfalt, Fürsorge und Verantwortung für eine zukunftsfähige Welt (s. Leitbild der Hochschule https://www.hnee.de/de/Hochschule/Portrt/Leitbild/Leitbild-der-Hochschule-E1093.htm). Konkrete Vielfalt und Fürsorge gab es direkt bei der Vorstellung des Kollegiums zu erleben. So stellte sich Ulrich Schulz, Fachgebiet Zoologie und Angewandte Tierökologie, mit der Bitte vor, eine Becherlupe zur Ökologievorlesung mitzubringen. Und Dozent Niklas Domke, der u.a. die Übungen in Rechnungswesen und Landwirtschaftlicher Betriebslehre unterrichtet, bat um das Mitbringen eines Taschenrechners.
Tag 2 / Begrüßung der ErnAs
„Bei mir dürft ihr Geduld mitbringen“, waren einige meiner ersten Worte zur Begrüßung der 24 ErnA-Studierenden. Einerseits ist Geduld meine bisher größte Lehrerin bei der Gestaltung von Transformationsprozessen, und andererseits gibt es den Stundenplan erstmal nur in Print (die technisch-administrativen Hürden waren dann doch schneller überwunden als gedacht. An dieser Stellen einen Dank an alle hinter den Kulissen!). Am Tag gab es noch einen Überblick über den Studiengang und einige organisatorische Details sowie Raum für Fragen. Und, die Studierenden lernten die Schlüsselkompetenzen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (https://opus4.kobv.de/opus4-hnee/files/388/Handreichung_Curriculare_Verankerung_BNE-1.pdf) kennen, nach denen ihr Studiengang als erster in Brandenburg entwickelt ist.
Abbildung 1: Studierende und Studiengangsleitung des neuen Studiengangs ErnA in Liepe. Bild: Henrike Rieken
Tag 3 / Exkursion mit ÖLV & OLE – Trio Power
Am Mittwoch ging es auf Exkursion zur landschaftlichen Erkundung in der Region und Einblicke in die landwirtschaftliche Praxis. Auf dem Kleinen Rummelsberg sahen wir, nachdem der Nebel verflog, die eiszeitlich geprägte Landschaft, die uns Prof. Dr. Ralf Bloch näher brachte. Anschaulich erklärte er uns, wie die Eisberge und ihre Schmelze die Standorte für Acker, Weide und Forst prägten. Im Ökodorf Brodowin bekamen wir eine Führung mit vielen Einblicken über die Haltung der Tiere bis zur Produktion von Milch, Käse und Gemüse.
Beim Picknick sowie der Wanderung nach Liepe lernten sich die Studierenden näher kennen. Drei starke Studiengänge waren hier zusammen unterwegs – ErnA, ÖLV (B.Sc. Ökolandbau & Vermarktung) und OLE (M.Sc. Ökologische Landwirtschaft und Ernährungssystem). Ein Trio-Kraftpaket für nachhaltige Ernährung entlang der Wertschöpfungskette und darüber hinaus. Wir sind gespannt auf den weiteren Weg!
Abbildung 2: ErnA, ÖLV & OLE - Studierende des 1. Semesters & Lehrende auf Exkursion in Liepe. Bild: Henrike Rieken
Wer nicht dabei war, kann die schöne Strecke übrigens nachwandern.
Tag 4 / Immatrikulation & Beiratsgründung
Nach der feierlichen Immatrikulation mit Begrüßung durch den Präsidenten und einige Gastredner, formte sich am Nachmittag der Beirat zum Studiengang ErnA. Beim Mittagessen gab es bereits einen kleinen Austausch zwischen einigen Beiratsmitgliedern und Studierenden. Als Beratungsorgan soll der Beirat Anregungen und Impulse geben, um gesellschaftliche Bedarfe bei der Studiengangsentwicklung mit einzubeziehen.
Abbildung 3: ErnA-Beirat (v.l.n.r.): Dr. Henrike Rieken (Ernährungsrat Berlin Brandenburg), Lea Leimann (Slow Food Deutschland), Prof. Dr. Matthias Barth (Präsident der HNEE), Dr. Robert Poschacher (Naturkind Edeka), Prof. Dr. Hardy Vogtmann (NABU), Katja von Malzan (Alnatura-Stiftung), Ulrich Walter (Lebensbaum Stiftung)
Tag 5 / Erstes Seminar zu Planetarer Gesundheit & Ernährung
Beim ersten Seminar war dann auch etwas mehr Zeit zum genaueren Kennenlernen. So haben viele Studierende bereits berufliche Erfahrungen im Bereich Ernährung - sei es im freiwilligen ökologischen Jahr, im Auslandsjahr auf Farmen, als Grafikdesignerin, die ein Kochbuch entwickelt hat oder in der Berufsausbildung als Köchin. Mit viel Lust auf eine nachhaltige Gestaltung von Ernährungs- und Agrarkultur starten wir in jedem Fall gemeinsam. Ich freue mich auf das erste Semester!
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