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Teresa Jans

Kennt ihr schon Katja Arzt?

Prof. Dr. Katja Arzt ist seit September 2021 Professorin für Nachhaltige Regionalentwicklung und soziale Prozesse. Im Interview verrät sie uns mehr über ihre Forschungsschwerpunkte und Herzensthemen.


Katja Arzt, Professorin für Nachhaltige Regionalentwicklung und soziale Prozesse (Foto: Florian Reischauer)

Seit wann sind Sie eine „LaNu“ und wie kam es dazu?

Ich bin seit September 2021 Studiengangsleiterin für den Master NaRegio (Nachhaltige Regionalentwicklung) und derzeit vor allem in der Lehre tätig. Ab dem kommenden Semester werde ich auch für den Bachelor LaNu wissenschaftliche Methoden lehren. Wie ich dazu kam? Ich bin ganz lange eine Praktikerin gewesen und habe bei den Nationalen Naturlandschaften gearbeitet. Das ist der Dachverband der Nationalparks, Biosphärenreservate und Naturparks. Dort habe ich viele Projekte organisiert und durchgeführt. Dann bekam ich die Anfrage von der Hochschule, ob ich nicht Lust hätte, einen internationalen Studiengang für die Biosphärenreservate mit aufzubauen. Das fand ich spannend und habe nach erfolgreicher Bewerbung mit einer halben Stelle an der Hochschule angefangen. Irgendwann kam die Ausschreibung für die Professur und man machte mir ganz viel Mut das zu versuchen. Und: Es hat geklappt und so bin ich jetzt als Professorin für Nachhaltige Regionalentwicklung und soziale Prozesse hier.


Wie sieht ein typischer Tag als Professorin am Fachbereich aus?

Über diese Frage muss ich schmunzeln, weil ich noch gar keinen typischen Tag habe. Es ist alles neu für mich, ich habe sehr viel mit der Vorbereitung der Lehre zu tun, öfter auch am Wochenende. Ich versuche mich immer auf den neuesten Stand zu bringen und möchte Kontakte, die ich aus der Praxis habe, mit einbinden. Es ist mir wichtig, dass die Studierenden einen Blick in die Praxis bekommen. Dazu kommen viele Gremiensitzungen und organisatorische Dinge. Es gibt auch Anfragen von Externen, die gerne mit mir ein Forschungsprojekt realisieren möchten. Also eigentlich hat man ziemlich viel zu tun. Entweder ist man viel am Reden oder am Vorbereiten und lesen. So einen ganz typischen Tag gibt’s nicht.


Was sind die wichtigsten Themen mit denen Sie sich beschäftigen?

Inhaltlich ist mein großes Thema Nachhaltige Regionalentwicklung, was natürlich ein riesiges Spektrum umfasst. Mich interessiert vor allem wie Menschen Entscheidungen treffen, also alle Formen der Partizipation, insbesondere Kommunikationsprozesse und die Methoden der Kommunikationsführung. Wenn ich in drei bis vier Jahren ein Forschungssemester nehmen darf, könnte ich mir gut vorstellen, in diesem Bereich weiter zu forschen. Des Weiteren interessiert mich das Thema Unternehmenskooperation und die Frage, wie sich Unternehmen stärker für die regionale Nachhaltigkeitsentwicklung engagieren können. Bei regionalen mittelständischen Unternehmen liegt z.B. noch viel Potential diese stärker in den Prozess einzubringen. Wenn es irgendwann mal langweilig werden sollte, gibt es noch das Thema Regionalentwicklung international in Afrika, Asien und Lateinamerika, das mich im Herzen bewegt. Das ist nämlich der Bereich, aus dem ich ursprünglich komme. Ich habe Internationale Agrarwissenschaften studiert und in der Entwicklungszusammenarbeit gearbeitet. Von den Umweltthemen, die ich ins Zentrum meiner gesamten Aufmerksamkeit stelle, sind Biodiversität und der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit für mich die ökologischen Schlüsselthemen, die eine Nachhaltige Regionalentwicklung im Fokus haben sollte.


Was möchten Sie besonders an der HNEE voranbringen?

Die gerade genannten Themen möchte ich gerne mit meiner Forschung voranbringen. Wenn ich an die HNEE denke, ist mir natürlich die Kommunikation zwischen den Fachbereichen sehr wichtig, eine Stärkung der Transdisziplinarität und auch der Austausch zwischen Zivilgesellschaft und Wissenschaft. Wir sind, denke ich, eine Hochschule, die sehr transdisziplinär aufgestellt ist. Das macht mir viel Spaß. Ich komme aus der Praxis und am Ende zählen für mich die Handlungen, die wir vorantreiben. Ein Projekt kann auch mal scheitern, daraus kann man lernen. Mir ist wichtig, dass man Spaß an dem hat, was man tut oder mit anderen zusammentut.


Wie sieht ihr Kontakt zu Studierenden aus?

Ich habe ja gerade erst angefangen, das könnten die Studierenden bestimmt besser beantworten. Wenn momentan nicht diese Pandemie-Geschichte wäre, dann wäre meine Bürotür offen – jede*r kann gerne kommen und mit mir reden. Ich würde auch gerne, wenn das wieder möglich ist, Kommunikationskreise zu verschiedenen Themen jenseits des Curriculums anbieten. Um gemeinsam zu überlegen, wie man Themen voranbringen kann und nicht immer in diesem Korsett der Lehre („wird das jetzt eine Prüfung“ oder „das muss bewertet werden“) steckt, sondern als Lehrende und Lernende gemeinsam auftritt. Es wäre schön, wenn ich das mit einigen Studierenden hinbekäme.


In unserer Rubrik „Kennt ihr schon…?“ stellen wir unsere neuen Dozierenden vor. Im Interview finden wir heraus, was sie bewegt hat an die HNEE und unseren Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz zu kommen und wie ihr Alltag als Professor*in aussieht.


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