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AutorenbildSarah Hausler

Zu Tisch bei Kristin Paulokat

Aktualisiert: 9. Jan. 2023

In der ackerdemiker.in Reihe "Zu Tisch bei ..." besuchen wir unsere Forschungsmitarbeiter*innen an ihrem Schreibtisch. Diese Beitragsreihe soll helfen das Rätsel um (noch) unbekannte Gesichter am Fachbereich zu lüften! Kristin Paulokat ist nun schon seit sechs Jahren hier an der HNEE beschäftigt und betreut(e) schon mehrere Projekte. Heute erzählt sie uns, was aktuell auf ihrem Tisch liegt.

Kristin in ihrem Büro am Stadtcampus (Foto: Kristin Paulokat)

Hallo Kristin! Schön, dass du dir heute die Zeit genommen hast, mit uns zu sprechen.

Zunächst erstmal: Was und wo hast du studiert?

Ich habe im Bachelor an der Martin-Luther-Universität in Halle Geschichts- und Politikwissenschaften studiert und anschließend den Masterstudiengang ÖAM belegt. Nach dem Bachelorabschluss habe ich 2016 hier an der HNEE meine zwei ersten Projekte „CollegeWeek“ und „Profilgebundene WissensChecks“ betreut.


Du bist momentan in zwei Projekten an der HNEE tätig und hast Ende Oktober eines dieser Projekte abgeschlossen. Welches Projekt war das und wie kamst du dazu?

Vor sechs Jahren habe ich eine Stellenausschreibung auf der Seite des BUND entdeckt, mich beworben und das hat funktioniert. ;)

Das abgeschlossene Projekt heißt „StudiPortal Brandenburg“ und ist am Fachbereich Holzingenieurswesen angesiedelt. Dabei handelt es sich um ein Verbundprojekt von acht Hochschulen und Universitäten in Brandenburg.

Das Projektziel war, die Sichtbarkeit der Hochschulen und Universitäten in Brandenburg zu erhöhen. Es sollte ein Vergleich von Studienangeboten ermöglicht werden, um Abbruchsquoten zu reduzieren, da bestimmte Studiengänge (z.B. Maschinenbau) in Brandenburg mehrfach angeboten werden.

Das Ergebnis unseres Projektes ist eine gemeinsame Webseite, welche unter anderem auch Fach- und Interessentests anbietet.

Fachtests prüfen dabei den aktuellen Wissensstand und sprechen gegebenenfalls Empfehlungen für Vorkurse vor dem Beginn des Studiums aus. Die Interessenstests wurden von Psycholog*innen der Universität Potsdam entwickelt. Diese Tests wurden innerhalb der Projektlaufzeit mit Studierenden evaluiert.

Die Interessenstests gibt es auch für die Studiengänge am FB2, während die Fachtests für andere Fachbereiche entwickelt wurden. Auch für unseren Fachbereich könnten Fachtests in Zukunft sinnvoll sein, vor allem für Biologie.

Meine Aufgabe bestand in der administrativen und finanziellen Koordination. Beispielsweise pflegte ich Kontakt zu Fördermittelgeber*innen.


Und welches Projekt betreust du aktuell noch?

Das Projekt „Future Camp“ ist ebenfalls ein Verbundprojekt; es läuft an der HNEE fachbereichsübergreifend. Hier arbeiten wir mit der Handwerkskammer Frankfurt (Oder) und dem Angermünder Bildungswerk e.V. zusammen. Die Laufzeit beträgt bei diesem Projekt vier Jahre und ich arbeite mit Matthias Holzgreve und anfänglich mit Claudia Friede daran. Prof. Dr. Heike Molitor ist die Projektleiterin.

In diesem Projekt soll eine grüne Berufs- und Studienorientierung entwickelt werden. Das heißt, es soll über mögliche Studiengänge und Ausbildungswege informiert werden und darüber, wie diese Wege auch nachhaltig gestalten werden können. Das Motto bei uns lautet: Jeder Beruf kann grün sein bzw. werden, wenn er entsprechend verändert wird. Also geht es auch darum, bestehende Berufsbilder zu entwickeln und dabei nachhaltiger zu gestalten.

Das Projekt erstreckt sich bundesweit und die HNEE ist die einzige Hochschule in diesem Projekt, welche sich dabei auf die Studienorientierung fokussiert hat. Wir im Team haben drei inhaltlich verschiedene Camps für Studieninteressierte entwickelt und diese in Präsenz und - der Pandemie geschuldet – auch online durchgeführt. Online waren die Camps für drei Tage ausgelegt, in Präsenz einen halben Tag länger. Die Themen waren: „Nachhaltiges Bauen“, „Natur von Morgen“ (Naturschutzcamp) sowie „Region im Wandel“ (nachhaltige Wirtschaft und nachhaltige Kreisläufe). Die Camps wurden bundesweit gut angenommen.


Da sich die Zuständigkeiten für das Projekt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz zum Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geändert hat, sind momentan noch keine Folgeprojekte geplant. Da wir jedoch die Vorgehensweise der Modulentwicklung genau dokumentiert haben, können auch Folgecamps auf dieser Grundlage entwickelt werden.


Wie wirkte sich die Umstellung der Präsenz-Konzepte auf das Online-Format aus?

Auch die Online-Camps wurden sehr gut angenommen. Wir haben uns der Situation geschuldet darauf spezialisiert, wie Präsenz-Konzepte in Online-Formate transformiert werden können! Und auch die Teilnehmenden bewerteten die Möglichkeit, eine w Berufs- sowie Studienorientierung ermöglicht zu bekommen, ohne dafür weit zu reisen, als positiv. Durch dieses Format konnten auch Personen angesprochen werden, die bei einem Präsenz-Termin möglicherweise nicht dabei gewesen wären. Beispielsweise konnten Personen teilnehmen, die aufgrund körperlicher Behinderungen oder familiärer Verpflichtungen nicht für mehrere Tage verreisen konnten, partizipieren.


Danke für die Einführung in deine Projekte! Und was lag heute auf deinem Schreibtisch?

Im Selfie-Modus zeigt Kristin ihren Schreibtisch (Foto: Kristin Paulokat)

Für das nun bereits ausgelaufene Projekt „StudiPortal Brandenburg“ habe ich mich mit dem Sachbericht über unsere Projektaktivitäten beschäftigt.

Und im Projekt „Future Camp“ bereiten wir momentan die letzte Beiratssitzung vor. Im Beirat sitzen Vertreter*innen aus der Arbeitsagentur für Eberswalde, Schwedt und Angermünde, Gleichstellungsbeauftragte der HNEE, Personalbeauftragte der PCK Raffinerie und Vertreter*innen aus der Handwerkskammer. Also Akteur*innen, die sich in der Region mit Ausbildungen beschäftigen. Dort werden wir dann als Team mit dem Beirat den Projektverlauf abschließend evaluieren.



Was waren deine schönsten, besondersten, lehrreichsten Erfahrungen in den Projekten?

Beim „StudiPortal Brandenburg“ auf jeden Fall die Zusammenarbeit der verschiedenen Hochschulen! Es gab keine Konkurrenzsituation zwischen den Hochschulen, sondern eine kooperative und fruchtbare Zusammenarbeit.

Und im Projekt „Future Camp“ waren definitiv die Camps mein Highlight! Dabei besonders das erste und einzige in Präsenz stattfindende Camp. Bei der Durchführung der Camps konnten wir direkt sehen, wie die Arbeit, die wir wochenlang in das Projekt gesteckt hatten, auch ankam und funktionierte. Und dass junge Menschen mit ähnlichen Interessen zusammenkommen können und dabei sehen, dass sie mit ihrem Blick auf die Welt und auch mit ihren Zukunftsängsten nicht allein sind. Auch die Online Future-Camps haben sehr gut funktioniert und die Teilnehmenden sind schnell in Kontakt gekommen. Sie haben sich sogar nach den Camps noch einmal persönlich getroffen. Bei solchen Ergebnissen macht das Arbeiten Spaß!


Und wie geht’s nach den beiden Projekten für dich weiter?

Ich konzentriere mich jetzt vollkommen auf mein Studium, da ich das Praktikum im Praxissemester auch in Vollzeit absolvieren möchte. Somit werde ich erstmal kein weiteres Projekt an der HNEE betreuen. Ich möchte aber an dieser Stelle noch mal betonen, dass ich das Zusammenarbeiten hier an der HNEE wirklich als sehr schön empfunden habe! J



In der ackerdemiker.in Reihe "Zu Tisch bei ..." besuchen wir unsere Forschungsmitarbeitenden an ihrem Schreibtisch. An unserem Fachbereich arbeiten aktuell 33 Menschen in unterschiedlichen Forschungsprojekten. Diese Beitragsreihe soll helfen das Rätsel um (noch) unbekannte Gesichter am Fachbereich zu lüften und Einblicke in spannende Projekte zu erhalten.

Hier findet ihr weitere Interviews dieser Rubrik.

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