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AutorenbildSophie Freitag

Zu Tisch bei… Laura Danzeisen



In unserer ackerdemiker.in Reihe "Zu Tisch bei ..." besuchen wir Mitarbeiter*innen in Forschungsprojekten an ihrem Schreibtisch. An unserem Fachbereich arbeiten aktuell circa 30 Menschen in unterschiedlichen Forschungsprojekten und wir Studierende fragen uns in der Mensa // auf dem Campus natürlich oft: Wer sind diese Menschen und was machen sie hier?

Mit dieser Beitragsreihe wollen wir das Rätsel um (noch) unbekannte Gesichter am Fachbereich auflösen und schauen, ob Schreibtische von Wissenschaftler*innen ein wenig ordentlicher sind als unsere.


Nach unserem letzten Gespräch mit Josephine Lauterbach über alte Gemüsesorten, haben wir heute Laura Danzeisen interviewt. Sie ist seit 2016, gemeinsam mit der Projektleiterin Dr. Jana Chmieleski für das Monitoring im Nationalpark Unteres Odertal zuständig.


Hallo Laura, wie bist du an die HNEE nach Eberswalde gekommen?

Ich habe in Freiburg meinen Bachelor in Umweltnaturwissenschaften gemacht. Damals hat mich ein Wahlmodul besonders interessiert, in dem es besonders um den angewandten Naturschutz ging. Ich habe den Hinweis bekommen an der Hochschule in Eberswalde zu studieren, dem ich dann mit dem Master „Regionalentwicklung und Naturschutz“ mit dem Schwerpunkt Naturschutzmanagement auch nachgegangen bin. Über eine Stelle als wissenschaftliche Hilfskraft bin ich dann 2016 zur Betreuung des Monitorings gekommen.


Was genau beinhaltet dieses Projekt?

Der Nationalpark Unteres Odertal wurde 1995 gegründet. Durch die gesetzlichen Vorgaben ist die Nationalpark-Verwaltung angehalten, die Entwicklung seiner Flächen zu beobachten und zu dokumentieren. 2011 wurden dann die Übernahme, fachliche Leitung und Durchführung des Monitorings beschlossen. Damals sollte Prof. Dr. Vera Luthardt ein Konzept für das Monitoring schreiben. Dadurch hat auch die HNEE den Auftrag bekommen, das Monitoring weiterhin zu betreuen. Dafür werden in regelmäßigen Rhythmen alle Landschaftskomponenten im Schutzgebiet aufgenommen.


Was sind genau deine Aufgaben bei dem Projekt?

Ich bin für das Datenmanagement zuständig, also das Sammeln und Auswerten der Daten. Ich behalte den Überblick, hole Auskünfte ein oder gebe Aufträge aus, z.B. für das Brutvogelmonitoring. Das machen dann externe Expert*innen. Manchmal gehe ich auch selber raus zum Kartieren. Diesen Sommer kümmere ich mich um die Vegetationsaufnahme im Unteren Odertal.


Was liegt heute auf deinem Schreibtisch, woran arbeitest du gerade?

Im Moment kümmere ich mich um die Vorbereitung einer Vorlesung im Modul „Grenzüberschreitender Naturschutz und Regionalentwicklung“ im vierten Semester LaNU, da unterstütze ich Frau Chmieleski in der Lehre.

Vor kurzem ist aber auch der zweite Bericht über die bisher gesammelten Daten an die Nationalpark-Verwaltung gegangen. Das ist alle fünf Jahre ein großer Meilenstein, in dem viel Arbeit steckt.


Können aus dem Bericht schon erste Tendenzen abgelesen werden?

Es ist noch sehr früh, um etwas sagen zu können, da wir ja noch nicht lange an dem Monitoring arbeiten. Aber die Daten zeigen schon, dass es trockener wird, dass sich die Vegetationsperioden verlängern und dass die extremen Hoch- und Niedrigwasserereignisse zunehmen. Alles Spuren des Klimawandels im Unteren Odertal.


Wie läuft die Arbeit im Projektteam?

Seit kurzem nehme ich an den informellen Treffen der „AG Moor“ von Frau Luthardt teil. Hier können wir uns einmal wöchentlich gegenseitig unsere Erfahrungen austauschen oder mal um Rat fragen.


Hast du auch Kontakt zu Student*innen?

Durch das Wahlmodul habe ich jetzt regelmäßig Kontakt. Dieses Jahr fahre ich auch wieder mit auf eine Exkursion mit den LaNu’s. Es geht nach Stolzenhagen, wo wir uns beim Campen mit der Landschaft und dem Schutz der Oder und der Oderlandschaft auf deutscher und polnischer Seite beschäftigen werden. Dazu haben wir auch befreundete polnische Naturschützer*innen eingeladen, um auch deren Perspektive und Arbeit einzubinden.


Was war denn die schönste oder lehrreichste Erfahrung bis jetzt?

Generell machen mir Exkursionen besonders viel Spaß. Hier kann ich den Landschaftsraum zeigen und wie besonders und unvergleichbar die Oder ist. Die wilden Ecken und die Artenvielfalt sind sehr motivierend, wenn man am Schreibtisch nur die Zahlentabellen sieht. Dann weiß ich, was hinter den Daten steckt.


Gibt es Transferaktivitäten – in & aus der Praxis?

Wir haben jetzt zweimal die „Auentagung“ im Nationalpark Unteres Odertal mitorganisiert (ackerdemiker.in berichtete) in deren Rahmen unsere bisherigen Ergebnisse vorgestellt wurden. Dafür versuchen wir immer Behördenmitarbeiter*innen einzuladen, um Ihnen den Stand der Dinge zu zeigen und dass es lohnenswert ist, die Oder zu schützen.

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